Dynamikwirksam agieren

Effektivität vs. Effizienz

Ein Drahtseilakt im Unternehmensalltag

In der Unternehmenswelt begegnen wir täglich dem epischen Duell zwischen David und Goliath, nur dass es hier nicht um Stärke, sondern um Strategie geht. Die Schlachtfelder sind Effektivität und Effizienz, zwei Begriffe, die oft verwechselt oder gleichgesetzt werden, obwohl sie grundlegend unterschiedliche Ansätze beschreiben. Was bestimmt bei euch im Unternehmen das handeln? Befindet ihr euch bereits in der sogenannten Effizienzfalle, oder lässt eure Kultur der Innovation noch genügend Raum zum Atmen?

Effektivität, die sich mit der operativen Gegenwart beschäftigt, fragt: „Tun wir die Dinge richtig?“ Sie fokussiert sich auf die Qualität der Ausführung und stellt sicher, dass die aktuellen Aufgaben mit der bestmöglichen Leistung erfüllt werden. Effizienz hingegen stellt die Frage: „Tun wir die richtigen Dinge?“ und beleuchtet die Auswahl der Aktivitäten selbst, mit dem Ziel, Ressourcen optimal zu nutzen, unnötige Handlungen zu vermeiden und den maximalen Mehrwert zu generieren. Die wahre Kunst liegt darin, beide Fragen zu vereinen: „Tun wir die richtigen Dinge richtig?“ Unternehmen, die diese Synthese meistern, sichern sich einen Platz in der Zukunft.

Ein zu starker Fokus auf Effizienz führt schnell zur berüchtigten Effizienzfalle. Unternehmen, die sich hauptsächlich darüber definieren, geraten in eine Spirale, in der am Ende nur noch der Preis als Differenzierungsmerkmal dient. Dieser Ansatz gefährdet Innovation, Qualität sowie die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wirtschaftlichkeit ist unerlässlich, sollte jedoch nicht zum alleinigen Sinn und Zweck des unternehmerischen Handelns werden.

„Wirtschaftlichkeit ist die Basis unserer Existenz, aber nicht der Sinn unseres Handelns“

– Bodo Janssen

Wie kann man der Effizienzfalle entkommen? Die Herausforderungen der heutigen Märkte – wie hohe Energiekosten, rasante technologische Entwicklungen, Lieferengpässe und steigende Materialkosten – dürfen nicht zu Angst oder kurzsichtiger Gewinnmaximierung führen. Stattdessen sollten Unternehmen sich darauf konzentrieren, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die echten Mehrwert bieten und mit denen sie Resonanz im Markt erzeugen können. Die strategische Frage, welche Produkte und Dienstleistungen echte Marktresonanz erzeugen und somit den höchsten Mehrwert für die anvisierte Zielgruppe bieten sollte das Fundament der Unternehmensausrichtung sein. Diese Überlegungen dürfen nicht nur die strategische Ausrichtung prägen, sondern sich auch konkret in den operativen Zielen widerspiegeln, um so eine Brücke zwischen Vision und täglichem Handeln zu schlagen.

„Umsatz und Gewinn sind nur Auswirkungen von Erfolg. Die Hauptursache von Erfolg besteht darin, die heutigen und zukünftigen Bedarfe gut zu kennen und dafür die besten Lösungen zu liefern.“


Strategien wie „Effectuation“ oder „Jobs to be done“ bieten Orientierung, um auf diesem Pfad zu bleiben. Sie ermutigen Unternehmen, proaktiv und kreativ zu agieren, statt reaktiv den Marktkräften zu folgen. In stark hierarchisch geprägten Organisationen liegt es an der Führung, ein entsprechendes Arbeitsumfeld zu schaffen und negative Einflüsse fernzuhalten. In selbstorganisierten Unternehmen sollte diese Philosophie Teil der Unternehmenskultur sein.

Effektivität und Effizienz sollten synergetisch wirken, um über das bloße Überleben hinaus dynamikwirksam in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern. Dabei dient Effektivität als primäre Richtschnur, die den Fokus auf die Auswahl der richtigen Ziele legt, während Effizienz als ergänzende Kraft die optimale Umsetzung dieser Ziele unterstützt. Kern jeder Unternehmensstrategie sollte die Überlegung sein, nicht nur die Dinge richtig zu tun, sondern vor allem die richtigen Dinge auf die richtige Art und Weise anzugehen.

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